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wenn mal was schief läuft...

lässt sich das oft noch retten

Der Schaden entsteht während des Schrühbrandes...

Häufige Ursachen: Das Tonobjekt ist noch zu feucht. Im Ton befindet sich eine Luftblase. In einem Hohlkörper wurde das Luftloch vergessen.  

Diese Fehler führen meist zu Absprengungen.

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Mögliche Reparatur-Lösungen: Der abgeplatzte Scherben lässt sich meist noch ankleben. Ist der Abplatzer nicht mehr verwendbar, kann man mit etwas Fantasie ein passendes Ersatzteil nachtöpfern. Dieses muss ebenfalls erst einmal vorgeschrüht werden.

Voraussetzung dass die Reparatur klappt ist, dass das anzuklebende Teil an der richtigen Stelle von selbst liegen bleibt. Ein seitliches "ankleben" funktioniert nicht, da dieses beim Brand verrutschen würde.

Ein festbinden mit Draht wäre noch denkbar. Edelstahldraht behält nach dem brennen seine Beweglichkeit, Kanthaldraht wird hingegen fest. Der Draht wird sich allerdings mit der Glasur verbacken.

Im Töpferhandel werden passende Kleber z.B. Thermofix angeboten, dieser wird auf den beidseitig angefeuchteten Scherben aufgetragen. Das Ergebnis ist leider oft enttäuschend. Am Besten funktioniert das Ankleben mit Glasur, indem man auf beide zu verbindenden Seiten Glasur aufträgt.

Hat der geschrühte Scherben nur einen Riss, kann man es mit einem Kleber aus dem Töpferhandel versuchen. Diese werden aber meist nach dem brennen dunkel und müssen mit einer opaken Glasur abgedeckt werden.

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Der Schaden entsteht während des Trocknes am ungebrannten Ton

Mögliche Ursachen: Das Tonobjekt hat unterschiedliche Wandstärken. Dünnere und abstehende Teile trocknen schneller als dicke. Das Objekt wird zu schnell getrocknet z.B.in direkter Sonne oder Zugluft. Der Ton klebt an der Unterlage fest. Auf die untere Hälfte drückt zu viel Gewicht (Köpfe immer liegend trocknen!).

Das hat zur Folge, dass sich im Ton Risse bilden.

 

Mögliche Reparatur-Lösungen: Die sicherste Möglichkeit ist den Ton wieder einzuweichen und das Objekt neu zu töpfern.

Wer seine Lieblingskreation allerdings retten möchte...
 

Reparatur eines Risses:
der rührt sich selber einen Kleber an. Der Kleber besteht aus Paperclay oder Ton mit Toilettenpapier, Zucker und Essig oder Natronwasserglas. Sobald die Masse unangenehm an den Fingern klebt, ist die richtige Konsistenz erreicht.

 

Nun muss man den Riss im Tonobjekt mit einem Messer etwas breiter kratzen. Die Ränder ein wenig mit Essig/Natronwasserglas bestreichen, dafür eignet sich am besten ein Pinsel. Zum Abschluss wird der Riss mit dem Kleber ausgefüllt  und verstrichen. So trocken wie möglich arbeiten. Mit einem Föhn vorsichtig nachtrocknen.

Reparatur eines abgebrochenen Teils:
Mit Schlicker kann ein abgebrochenes Teil wieder angesetzt werden. Man befeuchtet* das Werkstück mit Wasser, bis es genug Feuchtigkeit aufgenommen hat und eine Bearbeitung möglich ist. Wichtig ist, dass beide Seiten den gleichen Feuchtigkeitsgrad haben. Mit Schlicker zusammenfügen und wieder gut trocknen lassen.

*Wie befeuchtet man ein knochentrockenes Tonobjekt?

Benötigt wird: Abschließbarer Behälter, Gipsplatte, Wasser.

So geht’s: Die Gipsplatte in den Behälter legen, etwas Wasser einfüllen. Wenn sich die Gipsplatte mit Wasser komplett voll gesaugt hat, das Tonobjekt darauf stellen, den Behälter Luftdicht verschließen. Nach ca. 4 Tagen hat das Tonobjekt die Feuchtigkeit aufgenommen und hat nun die richtige Konsistenz zur erneuten Bearbeitung.

Der Schaden entsteht während des Glasurbrandes...

Häufige Ursache: Im Tonobjekt befinden sich Luftblasen. In einem Hohlkörper wurde das Luftloch vergessen. Diese führen häufig zu Explosionen.

Mögliche Reparatur-Lösungen: Ist es nur ein Abplatzer, lässt sich dieser meist wieder ankleben. Entweder man verwendet einen handelsüblichen Keramik-Kleber aus dem Baumarkt. Produkte von Otto Chemie z.B. Ottocoll Kraftmax leistet hier sehr gute Dienste.

Oder man klebt den Scherben mit Glasur an und gibt alles noch einmal in den Brand. Leider verändert sich dann oft das Farbergebnis.

Handelt es sich nur um einen Riss, dann mit einem Risskleber aus dem Töpferfachhandel ausbessern. Den Farbunterschied mit einer ähnlichen Steingutglasur (Brennbereich 950°C – 1.100°C) punktuell nachglasieren. Dann mit dieser Temperatur nochmal brennen. Bei mir funktioniert das bereits im Schrühbrand.

Luxus Alternative: KINTSUGI, zelebriert Risse und Brüche, indem sie beschädigte Keramik kunstvoll repariert. Wortwörtlich bedeutet Kintsugi so viel wie „goldene Verbindung“, denn sie füllt Risse und fügt zerbrochene Keramikteile mit einem goldenen Lack stilvoll zusammen. Entsprechende Reparatur Set gibt es online zu kaufen.

Vorbeugende Maßnahmen

Sollten sich beim Ton Ausrollen blasenartige Erhebungen bilden, müssen diese mit einer Nadel aufgestochen und mit dem Finger vom Rand her verstrichen werden.


Niemals bei einem Hohlkörper das Luftloch vergessen. Ohne Öffnung explodiert das Werk.


Das Objekt gut durchtrocknen lassen, dabei auf Folie stellen und langsam unter Folie trocknen lassen. Abstehende Teile und Ränder ggf. gesondert mit Folie umwickeln. Je dicker der Scherben je langsamer die Trocknung. Wenn Stücke zu schnell antrocknen, dann reißen die Kapillare nach innen ab und das Wasser kann nicht mehr nach außen transportiert werden. Dann bildet sich ein dauerhaft feuchter Kern.


Wie vermeidet man, dass sich das Werkstück beim Trocknen und Brennen verbiegt oder sogar reißt?

  • Für die Anwendung den geeigneten Ton auswählen. Hier sollte man die Herstellerangaben u.a. auch zur Biegefestigkeit beachten. Ein magerer* Ton ist weniger dehnfähig und damit beim Trocknen verwindungssteifer. Grundsätzlich gilt, je höher der Schamottanteil, desto stabiler ist der Ton.

  • Der Ton hat ein "Gedächtnis" sobald er im rohen Zustand verbogen wurde, zieht er sich beim trocken und brennen immer wieder in diese Form zurück. Dies gilt vor allem für fette** und halbfette Massen. Das passiert sehr schnell beim Anheben des Werkstücks.

  • Um Spannungen im Ton zu vermeiden, sollte man schon beim Ausrollen den Ton öfter wenden.


  • Spannungen entstehen auch, wenn die Tonplatte bzw. Werkstück unterschiedliche Stärken aufweist.


  • Bei der Brennkurve auf die max. Brenntemperatur des Tons achten.

*Mager, nicht plastisch

Magere Tonmassen enthalten unplastische Partikel, sind offenporiger und daher weniger anfällig für Schwindung und Rissgefahr. Die Magerung bedeutet allerdings auch eine weniger bildsame Masse, die zum Drehen nicht gut geeignet ist, für die Ziegelindustrie aber große Vorteile bietet.


**Fett, gut plastisch

Tone, die reich an Tonmineralen und sehr feinkörnig sind, zum Bildsammachen viel Anmachwasser benötigen und eine große Bindekraft aufweisen nennt man fette Tone. Durch ihre hohe Trockenschwindung sind sie sehr anfällig für Risse und Verziehen. Die Werkstücke sollte man abdecken und langsam Trocknen lassen.

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Glasur Panne

Wenn die Glasur zu farblos rauskommt

Das Weckstück kann gerettet werden, indem man nochmal nachglasiert. 

Das Glattgebrannte Stück vorher in den Ofen oder in einen Backofen bei ca. 100°C Erwärmen.

Dann Versuchen, ob man noch 2- Schichten Glasur darauf bekommt. 

Die Wärme Hilft der Glasur auf der glatten Oberfläche zu Trocknen.  

Nochmal brennen.

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